Erfolgreiches Recruiting mit Active Sourcing und Performance Marketing
Modernes Recruiting mit Active Sourcing und Performance Marketing
Der Arbeitsmarkt hat sich stark gewandelt – einfach nur Stellenanzeigen schalten, reicht schon lang nicht mehr aus. Recruiter und HRler müssen jetzt aktiv werden! Wie erfolgreiches modernes Recruiting in Zeiten der Digitalisierung funktioniert, weiß auch Thorsten Volz (Geschäftsführer der PERREK GmbH). Sein Tipp: Recruiting mit Active Sourcing und Performance Marketing. Mehr dazu, verrät er in diesem interessanten Gastbeitrag.
Personaler die schon länger im Geschäft sind, werden die Entwicklungen miterlebt haben. Der Arbeitsmarkt hat sich im letzten Jahrzehnt spürbar zugunsten der Kandidaten gewandelt. In der Folge entwickelte sich eine Binnendifferenzierung in der Personalarbeit, die zum Aufkommen diverser Funktionen wie bspw. Recruiting mit Active Sourcing, Employer Branding, HR-Marketing oder Talent Acquisition geführt hat.
Recruitern, HR-Marketern und anderen HR-Professionals werden also heutzutage ganz andere Fertigkeiten in der täglichen Arbeit abverlangt, als das noch vor 5 oder 10 Jahren der Fall war. Früher war die Arbeit häufig getan, sobald die Stellenanzeige auf einer der einschlägigen Stellenbörsen veröffentlicht war. Bewerbungen in mal mehr und mal weniger großer Anzahl waren dann nach der Veröffentlichung der Anzeige im Grunde vorprogrammiert.
Das Verhältnis zwischen Bewerber und Arbeitgeber im Wandel
Die Machtverhältnisse zwischen Bewerber und einstellenden Unternehmen waren einst klar verteilt. Der Vorteil lag für gewöhnlich auf Seite der Arbeitgeber – bis der Markt langsam aber sicher kippte, War for Talents zum stehenden Begriff und der Zugang für Unternehmen zu relevanten Kandidatengruppen zunehmend beschwerlicher wurde. Waren es also bis in die frühen 2000er Jahre noch die potenziellen Mitarbeiter, die sich proaktiv auf die Suche nach einem neuen Arbeitgeber begeben mussten, so haben sich die Vorzeichen in vielen Branchen und Tätigkeitsfeldern gedreht.
In einem schleichend einsetzenden Prozess erlebten Unternehmen einen immer stärker spürbaren Rückgang der Bewerberzahlen über die klassisch Stellenanzeige – erst in Print und dann auch in den letzten Jahren zunehmend über Stellenbörsen. Doch Warum eigentlich?
Der Aktive Bewerbermarkt ist rückläufig
Geändertes Medien- und Informationsverhalten
Die neuen Möglichkeiten des digitalen Recruitings
Trotz veränderten Arbeitsmarktbedingungen und zunehmender Digitalisierung, ergeben sich auch in einem angespannten Arbeitsmarkt zunehmend Chancen, Kandidaten deutlich zielgerichteter zu erreichen als das in der Vergangenheit der Fall war. Synergiepotenzial ergeben sich in der klugen Kombination unterschiedlicher Disziplinen, allen voran – Active Sourcing und Performance Marketing.
Recruiting mit Active Sourcing für mehr Erfolg
In einem immer enger werdenden Arbeitsmarkt hat sich Active Sourcing in den letzten Jahren bekanntlich als eine sehr beliebte und effektive Disziplin im Recruiting hervorgetan. Im Kern zielen Active Sourcing, Direct Search und andere synonym zu verstehende Tätigkeitsfelder darauf ab, interessante Kandidaten für ein bestimmtes Stellenprofil im Netz zu identifizieren und passende Strategien zu entwickeln, um in den Dialog mit diesen Kandidaten zu treten.
Recruiting mit Active Sourcing erfolgt dabei natürlich nicht zum Selbstzweck sondern mit dem Ziel, im Idealfall den Auserwählten von einer Karriere im eigenen Unternehmen zu begeistern. Abhängig von der gesuchten Zielgruppe greifen Sourcer häufig auf die Business Netzwerke Xing oder LinkedIn und deren Sourcing-Tools zurück, nutzen auch von Kandidaten privat genutzte Social Media Netzwerke, Spezialplattformen, Foren und weitere Quellen zum Aufspüren potenzieller Mitarbeiter. Ebenfalls zum Einsatz kommen häufig reguläre Suchmaschinen wie bspw. Google oder Bing oder Spezialistenplattformen, insbesondere im IT-Segment, auf denen sich relevante Kandidaten häufig bewegen, informieren und austauschen.
Ausgehend von einem konkreten Suchprofil für eine zu besetzende Stelle, entwickeln professionelle Sourcer einen Plan, über welche Medien sie interessante Experten suchen und ansprechen möchten. Im Idealfall erfolgt Active Sourcing somit sehr kandidaten-zentriert.
Grenzen des Sourcing
Performance Marketing als wirkungsvolle Ergänzung
Unter Performance Marketing versteht man im HR den Einsatz von Instrumenten des Online Marketings, um aktiv Suchende und latent interessierte Kandidaten online zu erreichen und eine messbare Reaktion durch den Nutzer zu erzielen. In aller Regel leiten Performance Marketing-Kampagnen im Rahmen des Recruitment- und HR-Marketing-Mix einen Zielgruppennutzer (z.B. einen potenziellen Kandidaten) auf eine Karriereseite oder Landingpage, auf der sich der Nutzer über eine bestimmte Vakanz oder einen Arbeitgeber informieren kann. Doch bereits vor dem ersten Klick auf eine Anzeige des Arbeitgebers bspw. in Google, Bing oder Social Media Kanälen erzielt der werbetreibende Arbeitgeber eine relevante Auffindbarkeit in der targetierten Zielgruppe.
Für Performance Marketing im Recruiting sollte ebenso wie im Active Sourcing ein ausreichendes Fachwissen vorhanden sein, um dieses möglichst effizient zu gestalten. Da nicht jede Recruiting-Organisation auf entsprechende interne HR-Ressourcen zurückgreifen kann, können Sie sich entweder Unterstützung aus dem zuständigen Fachbereich oder auch von einer spezialisierten Agentur für Performance Marketing im Recruiting holen.
Parallelen zwischen Active Sourcing und Performance Marketing
Die Vorteile beider Disziplinen vereinen
Neben den bereits genannten Parallelen zwischen Candidate Personas und Suchprofilen ergeben sich bspw. weitere Vorteile daraus, Suchstrings aus dem Sourcing mit Keyword- und Suchkombinationen aktiver Suchmaschinen-Kampagnen abzugleichen und diese beidseitig aufeinander abzustimmen. Neben SEA (=Search Engine Advertising) ergeben sich auch in anderen Performance Marketing Kanälen spannende Möglichkeiten, wie das sogenannte Targeting passend zum Sourcing Profil definiert und somit Performance Marketing zum Hebel für ein besseres Sourcing werden kann. Erfolgen Recruiting mit Active Sourcing und Performance Marketing möglichst aufeinander abgestimmt, ergeben sich in der Praxis deutliche Synergien in Bezug auf die Effizienz der eingesetzten Mittel.
Durch kandidaten-zentriertes Digital Marketing steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der potenzielle Kandidat bereits vor der Kontaktaufnahme mittels Direct Search vom einstellenden Unternehmen gehört hat. Dies wiederum kommt dem Sourcer in seiner täglichen Arbeit zugute. Er kann dadurch schneller mit dem Aufbau einer Beziehung zum Kandidaten beginnen und muss weniger Zeit aufwenden, zunächst das Unternehmen vorzustellen.
FAZIT
Das verschobene Kräfteverhältnis am heutigen Arbeitsmarkt lässt sich nicht wegdiskutieren. Durch eine Professionalisierung der HR-Arbeit in einzelne Teildiszipline konnten in vielen Unternehmen allerdings bereits die Weichen für eine zukunftsfähige Mitarbeitergewinnung gestellt werden.
Für nachhaltige Erfolge in der Rekrutierung der qualifizierter Talente sollten jedoch in einem nächsten Schritt die Kräfte unterschiedlicher Disziplinen wie bspw. dem Recruiting mit Active Sourcing und Performance Marketing gebündelt werden, um von möglichst vielen Synergien zu profitieren. Mittelfristig gelingt es Ihnen auf diesem Weg, relevante Kandidaten wirklich in den Mittelpunkt Ihrer Aktivitäten zu stellen und sowohl aktiv Jobsuchende als auch deutlich größeren Markt latent Interessierter auf ganzer Linie von der Arbeit für Ihr Unternehmen zu überzeugen.
Über unseren Gastautor
Thorsten Volz | Geschäftsführer der PERREK GmbH
Thorsten Volz ist Geschäftsführer der PERREK GmbH, einem eigenständigen Tochterunternehmen der Digital Marketing Agentur suchdialog AG, für die er zuvor als Key Account Manager tätig war. Mit der Digital Agentur für datengetriebenes Personalmarketing und Recruiting unterstützt er gemeinsam mit seinem Team Arbeitgeber dabei, ihre Kandidaten erfolgreich online zu erreichen und dadurch qualitative Bewerbungen zu generieren.
Bereits seit 2013 setzt er sich intensiv mit den Themen Suchmaschinen-, Social Media- und Performance Marketing sowie deren Einsatzmöglichkeiten im HR auseinander. In die Arbeit für seine Kunden bringt er zudem Transferwissen aus anderen Bereichen wie bspw. E-Commerce oder der Lead-Generierung mit ein.