Erwartungsmanagement im Bewerbungsprozess optimieren
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Was können Bewerber vom suchenden Unternehmen erwarten? Manche Unternehmen gehen gut mit den eingegangenen Bewerbungen um, manche schrecken Bewerber eher ab. Woran liegt das? HR Managerin und Diplom Psychologin Christine von Borcke-Wloka erklärt, wie man das Erwartungsmanagement im Bewerbungsprozess optimieren kann.
Erwartungen bereits in der Stellenausschreibung erfüllen
Erwartungsmanagement – Wer viel erwartet, muss auch viel geben! Das bedeutet, dass auch der Bewerber im Recruitingprozess Erwartungen an das Unternehmen haben darf. Das fängt schon bei der Stellenausschreibung an – die Ausschreibung muss einfach klar formuliert sein. Wenig hilfreich sind dabei Fantasie-Jobtitel, mit denen kein Bewerber etwas anfangen kann. Der Jobtitel mag im Unternehmen etabliert sein, dass bedeutet aber noch lange nicht, dass dies außerhalb des Unternehmens auch so ist.
Des Weiteren müssen Aufgaben und Anforderungen klar benannt werden. Kurze Sätze, die die wichtigsten Aspekte der Rolle skizzieren, sprechen einen Bewerber mehr an, als verschwurbelte Endlossätze. Um optimales Erwartungsmanagement zu ermöglichen, sollte sich der Kandidat vor allem in den Aufgaben wiedererkennen können.
Ein unkomplizierter Bewerbungsprozess gefällt jedem!
Die Bewerbung sollte von beiden Seiten so unkompliziert wie möglich sein – es muss leicht sein sich zu bewerben. Hierfür ist ein nutzerfreundliches, komfortables Bewerbermanagementsystem notwendig – mit einfacher Anmeldung und einfacher Nutzung:
draufklicken, anmelden, ein paar Infos zu persönlichen Daten angeben, Unterlagen hochladen
uuuund…
FERTIG
Braucht der Bewerber sehr lange für die Anmeldung und das Einstellen der Bewerbung, verliert er zu Recht die Lust.
Ist die Bewerbung eingegangen, so ist schnelle und direkte Kommunikation das A und O für gutes Erwartungsmanagement. Auf Freundliche, höfliche und motivierende Art in Kontakt mit dem Bewerber zu bleiben und Rückmeldungen zum zugesagten Zeitpunkt zu geben, ist eine respektvolle Umgangsweise, die Bewerber erwarten können. Egal, ob es sich um die Eingangsbestätigung, den Zwischenbescheid, die Einladung zum Interview oder die Zu- bzw. Absage handelt, der kurze Draht zum Bewerber schafft Vertrauen.
Auch Bewerber haben Erwartungen beim Vorstellungsgespräch
Im Vorstellungsgespräch müssen die Beteiligten des Unternehmens genauso gut vorbereitet sein, wie sie es vom Bewerber erwarten. Die Bewerbungsunterlagen im Gespräch erstmals zu lesen, ist ein absolutes No-Go. Es sollte ein ehrliches Interesse am Bewerber an den Tag gelegt werden. Dies gelingt nicht mit Standardfragen nach Stärken und Schwächen aus vorgefertigten Interviewleitfäden, sondern mit individuellen Fragestellungen zum Profil des Bewerbers.
Am Ende des Gesprächs kann der Bewerber eine klare Aussage zum weiteren Vorgehen erwarten: wann erhält er wie von wem eine Rückmeldung? Zuverlässigkeit ist in diesem Zusammenhang extrem wichtig – egal, ob es sich nun um eine Zu– oder Absage handelt.
Die Erwartungen des Bewerbers in den Fokus setzen
Das suchende Unternehmen erwartet Interesse und Ernsthaftigkeit vom Bewerber. Und dies können Bewerber in gleicher Form auch von den Unternehmen erwarten. Daher ist optimales Erwartungsmanagement ein echtes MUSS, denn es fördert Employer Branding, Candidate Experience und nicht zuletzt positive Arbeitgeberbewertungen.
Über unsere Gastautorin
Christine von Borcke-Wloka | HR Managerin und Coach
Die diplomierte Psychologin Christine von Borcke-Wloka ist seit 20 Jahren erfolgreich im HR- und Recruitingbereich tätig. Aktuell arbeitet die erfahrene HR Managerin in einem Konzern, der Medizin- und Sicherheitstechnik herstellt. Darüber hinaus unterstützt sie als Coach und Beraterin Menschen in ihrer beruflichen Weiterentwicklung.