HR und Recruiting 2023 – Ausblick & Trends
Das erwarten Personalverantwortliche für HR und Recruiting 2023
Ein weiter verschärfter Fachkräftemangel, abspringende BewerberInnen und ein kritischer Arbeitsmarkt – Personalverantwortliche sind laut einer forsa-Studie im Auftrag von onlyfy by XING für 2023 bislang wenig zuversichtlich. An der telefonischen Befragungen haben bundesweit 500 PersonalleiterInnen in Unternehmen ab 50 Mitarbeitern teilgenommen. Dabei geht ein Großteil der Befragten davon aus, dass HR und Recruiting 2023 weiterhin eine Herausforderung bleibt und diese im neuen Jahr auch weiter wachsen wird.
Der Fachkräftemangel wird sich weiter verschärfen – 67 %
Besonders kritisch steht es dabei um die Zukunft von Gesundheits- und Sozialwesen. Dicht gefolgt von Industrie und dem Dienstleistungsbereich. Hier gibt es laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung derzeit 1,82 Millionen offenen Stellen (Stand: Nov. 22)
Der Fachkräftemangel wird sich weiter verschärfen:
71% Gesundheits- und Sozialwesen
68% Dienstleistungen
65% Industrie
Viele Jobsuchende springen schon im Bewerbungsprozess ab
Neben der Herausforderung überhaupt passende KandidatInnen zu finden, gilt es anschließend die BewerberInnen im Bewerbungsprozess zu halten und danach auch erfolgreich ans Unternehmen zu binden. Oftmals gelingt dieses Vorhaben nicht.
BewerberInnen haben bereits im Bewerbungsprozess abgesagt – 90%
Dies geschieht:
gelegentlich – 37%
häufig bis sehr häufig – 24%
Die Gründe, warum BewerberInnen abspringen, sind dabei vielfältig. Oft liegt es an dem starken War for Talents – also an den attraktiven Angeboten der Konkurrenz, an dem Bewerbungsprozess an sich oder mittlerweile an der unzureichend gegebenen Flexibilität von Unternehmen, die noch immer keine modernen Arbeitsmodelle, Home-Office oder Remote Work bieten wollen/können.
Hinzu kommt, dass HR-Verantwortliche viel Zeit in administrative Aufgaben investieren müssen, was zusätzlich zu Überlastung führen kann.
Administrative Zeitfresser in der Personalabteilung:
67% Organisation und Koordination von Bewerbungsprozessen
61% Gehaltsabrechnungen
HR und Recruiting Trends 2023 – Herausforderungen meistern
Seit vielen Jahren findet bereits ein starker Wandel auf dem Arbeitsmarkt statt, der zugleich Ursache sowie Lösung für den akuten Fachkräftemangel darstellt. Schon lange bewerben sich nicht mehr Talente um Jobs, vielmehr sind es nun die Unternehmen, die auf entsprechende Talente zugehen. Daher sind und bleiben Employer Branding, Active Sourcing, Talent Pooling und Retention Management wichtige Trends – auch im Jahr 2023.
Mitarbeiterbindung und Unternehmenskultur sind unerlässlich
Effektive Mitarbeiterbindung steht wohl ganz weit oben auf der Maßnahmenliste im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Gut zwei Drittel der Befragten sind sich zudem auch hier sicher, dass Employer Branding 2023 weiter an Bedeutung gewinnt.
Employer Branding wird wichtiger – 65%
Eine langfristige Variante von Employer Branding ist ein effektives Retention Management. Auch hier sehen Personalverantwortliche weiterhin großes Potenzial für 2023.
Retention Management wird wichtiger – 53%
Um gutes Employer Branding und Retention Management wirklich machbar umzusetzen, sind die entsprechenden zwei Grundsteine nicht außer Acht zu lassen – Unternehmenskultur und Arbeitsatmosphäre. Dies ist Basis für die Maßnahmen der Mitarbeiterbindung und sollten laut der Befragten nie den Fokus auf die folgenden Aspekte verlieren:
Mitarbeiterzufriedenheit – 80 %
Work-Life-Balance – 71 %
Geplantes, aber unkompliziertes Active Sourcing
Was beim Thema – beim Talent bewerben – natürlich ebenfalls nicht fehlen darf, ist die proaktive Direktansprache. Das Active Sourcing sowie die frühzeitige Identifizierung potenzieller Kandidaten durch das sogenannte Talent Pooling gehören eindeutig zu den Recruiting Trends 2023.
Active Sourcing wird wichtiger – 64 %
Talent Pooling wird wichtiger – 60 %
Darüber hinaus sehen viele der Befragten eine Chance in neuen Recruiting-Kanälen und technischen Tools, um den Bewerbungsprozess effektiver zu gestalten.
Bewerbungsprozess muss schneller und einfacher werden – 56%
Beispiel hierzu ist eine einfache und direkte Kommunikation per WhatsApp zwischen Talent und Unternehmen. Außerdem wird angestrebt, besser durch Data Analytics und Reporting zu tracken sowie durch Automatisierung seine eigenen Kapazitäten effektiver verteilen zu können.
HR und Recruiting 2023 – Chancen nutzen
Trotz kritischer Prognosen bleiben HR und Recruiting auch im neuen Jahr weiter in Bewegung, denn Stillstand wird uns eine Hürde nur noch mehr unüberwindbar erscheinen lassen. Umso mehr gilt es für Personalabteilungen, eine moderne und ebenso agile Herangehensweise in Unternehmen zu fördern und gleichermaßen unsere BewerberInnen weiter in den Fokus zu setzen. Nur so können wir gemeinsam gegen den akuten Fachkräftemangel vorgehen und allgemein zu einem erfüllten Arbeitsleben aller beitragen.