Erreichbarkeit im Urlaub? Für viele normal!

Studie: Für 70% der Arbeitnehmer:innen ist Erreichbarkeit im Urlaub üblich

Alle sprechen von der idealen Work-Life-Balance. Dennoch sind die meisten Berufstätigen in Deutschland während ihres Urlaubs für berufliche Anliegen ansprechbar. Tendenz steigend – so eine Umfrage von BITKOM*. Wir zeigen die Zahlen und Fakten zur Erreichbarkeit im Urlaub im Überblick und geben ein paar Tipps für eine echte Auszeit.

Mit dem Chef auf der Sonnenliege

Durch die Digitalisierung und die daraus entstandenen Trends wie Homeoffice oder Remote Work verschwimmen die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben immer weiter. Dieser neue Work-Life-Mix macht auch vor dem Urlaub nicht halt. Denn dank Laptop, Smartphone & Co. ist der Job irgendwie ständig mit dabei. Egal ob am Pool, im Restaurant oder wegen Zeitverschiebung schon mal um 4:35 Uhr im eigenen Hotelbett (in ganz extremen Fällen). Für mehr und mehr Arbeitnehmer:innen scheint die Erreichbarkeit im Urlaub zur Gewohnheit zu werden. Das belegen die Zahlen der BITKOM-Umfrage. Demnach waren:

Im Sommer 2018

Im Sommer 2019

0%
Berufstätige während ihres Urlaubs dienstlich erreichbar
0%
Berufstätige während ihres Urlaubs dienstlich erreichbar

Keine Erreichbarkeit im Urlaub – Wer gönnt sich wirklich Erholung?

Niemand ist verpflichtet, außerhalb der vereinbarten Arbeitszeit erreichbar zu sein, von absoluten Notfällen einmal abgesehen. Im Urlaub gilt das erst recht. Schließlich dienen Phasen der ungestörten Erholung dazu, die physische und psychische Gesundheit und somit die Arbeitskraft zu erhalten. Trotzdem: Einfach Abschalten fällt manchen Arbeitnehmer:innen – meist aus falsch verstandenem Pflichtgefühl heraus – offenbar schwer. Das scheint auch eine Altersfrage zu sein. Denn bei jüngeren Sommerurlaubern sieht die Sache etwas anders aus. Gerade sie entscheiden sich von allen Berufstätigen am häufigsten bewusst für die Nichterreichbarkeit während der Ferien.

Ich bin für meinen Job im Urlaub nicht erreichbar

0%
18 – 29 Jährige
0%
30 – 49 Jährige
0%
50 – 64 Jährige

Tipps zur Urlaubsvorbereitung für eine echte Auszeit

Urlaub muss immer beantragt und genehmigt werden. Aber in vielen modernen Unternehmen mit lockerer Arbeitskultur geht das meist ohne großen bürokratischen Aufwand. Allzu spontan in die Ferien zu verschwinden, ist trotzdem keine gute Idee. Man sollte Urlaubszeiten schon mit den Kolleg:innen und der Chefetage abstimmen. So vermeidet man personelle Engpässe und spart sich mögliche Unterbrechungen der Urlaubszeit. Passieren kann immer mal was. Deshalb ist es empfehlenswert, vorab zu klären, in welchen konkreten Notfällen man trotzdem erreichbar ist. Wer hier klare Regeln aufstellt, kann im Urlaub dann wirklich durchatmen und abschalten. Anbei eine kleine Checkliste zur Urlaubsvorbereitung:

  • Klare Regeln zur Erreichbarkeit im Urlaub festlegen

  • Eine Vertretung für die eigene Abwesenheit organisieren und briefen

  • Möglichst keinen Urlaub in Zeiten von wichtigen, großen Projekten planen

  • Kund:innen und Geschäftspartner:innen über die eigene Abwesenheit informieren

  • E-Mail- und Telefonweiterleitung einrichten bzw. Abwesenheitsnotiz hinterlassen

  • Urlaubspläne mit den Kolleg:innen gemeinsam abstimmen

  • Die wichtigsten Infos für das Team hinterlassen

  • Urlaub als digitale Pause nutzen – einfach das Smartphone mal ausschalten!