3 Gründe, warum Bewerber abspringen!
Wenn Bewerber schreiend die Flucht ergreifen
Wir haben doch den obligatorischen Obstkorb angepriesen, sogar den Chef vorgestellt und uns schließlich nach 4 Wochen wieder bei den Bewerbern gemeldet?! Wie kann es sein, dass trotzdem niemand anbeißt? – Wer so vorgeht und sich jetzt wundert, sollte an dieser Stelle unbedingt weiterlesen! Wir zeigen Euch 3 Gründe, warum Bewerber abspringen.
Fehler beim Recruiting vermeiden
Der kununu Score sinkt beharrlich dem Boden der Tatsachen entgegen und Recruiter weinen still und leise, weil seit Wochen einfach keine Bewerbungen mehr eingehen. Wie konnte es so weit kommen? So ein Szenario entsteht nicht von allein, sondern ist häufig hausgemacht – warum? Menschen lassen sich gerne über schlechte Erfahrungen beim Bewerbungsprozess oder mit ihrem aktuellen Arbeitgeber im Netz aus und beeinflussen damit die Meinungen anderer.
Nie war die Präsentation der eigenen Arbeitgebermarke so wichtig, wie in Zeiten von Fachkräftemangel und im War for Talents. Mehr denn je müssen sich Unternehmen am hart umkämpften Arbeitnehmermarkt durchsetzen und mit gutem Employer Branding und einer gelungenen Candidate Experience glänzen. Wer hier nur Benefit Bullshit Bingo anbietet, braucht nicht erstaunt zu sein, wenn das Recruiting ins Stocken gerät. Doch die Gründe zu kennen, warum Bewerber abspringen, ist der erste Schritt, Fehler zu vermeiden!
Grund 1, warum Bewerber abspringen
Kandidat tappt allein durch den dunklen Wald
Wer mag es schon, vollkommen desorientiert durch die Gegend zu wandern und dabei auf das Zeichen einer höheren Macht zu warten? Ähnlich geht es Bewerbern, die einfach keinen Plan haben, wo sie aktuell im Bewerbungsprozess stehen und wann sie mal wieder Kontakt mit Recruiter X haben.
Verlustprävention beginnt nicht erst nach der Probezeit, sondern schon im Bewerbungsprozess. Das bedeutet im Klartext:
- Wer ist im Unternehmen für welche Stellen und welchen Prozess zuständig?
- Wer ist konkreter Ansprechpartner für den jeweiligen Bewerber?
- Die Kontaktaufnahme sollte direkt und unkompliziert sein.
- Bewerber müssen von Anfang an wissen, wie der Bewerbungsprozess abläuft.
- Es darf keine zu langen Wartezeiten geben.
- Kontinuierliches Feedback und Rücksprachen sind sehr wichtig.
Grund 2, warum Bewerber abspringen
Das Jobinterview ist einfach Mist – fachlich & menschlich
Keine Struktur, langweilige Selbstinszenierung, seltsame Fragen? Und dann noch mürrische Mitarbeiter, die aus ihren Büroräumen einen gezwungenen Blick auf den Bewerber werfen? Unangenehme Situationen lassen sich auch bei Bewerbungsgesprächen vermeiden.
Das Bewerbungsgespräch ist ein bedeutender Termin für beide Seiten. Schließlich trifft man hier nicht nur auf fachlicher Ebene zusammen, sondern lernt sich vor allem menschlich kennen. Der Cultural Fit spielt dabei eine große Rolle. Denn Bewerber wollen ausloten, ob sie zum Team und zum Unternehmen passen. Und umgekehrt möchte auch ein schlaues Team, dass der neue Kollege ein Match ist.
Damit an dieser Stelle nichts schief geht, sollte man Vorstellungsgespräche richtig gestalten. Eine lockere Atmosphäre sorgt für Wohlbefinden. Wenn zudem alle über den Termin Bescheid wissen, wundert sich auch niemand, dass plötzlich ein neues Gesicht um die Ecke schaut.
Das Interview selbst sollte einem roten Faden folgen und dem Bewerber alle wichtigen Informationen bieten, die für ihn relevant sind. Außerdem muss genug Raum bleiben, um Missverständnisse oder offene Fragen auf den Tisch zu bringen und zu klären. Ihr stellt Euch nicht nur gegenseitig vor, sondern tretet in eine Interaktion, die erkenntnisreich für Euch alle sein soll. Deshalb ist es von Vorteil, künftige Kollegen zu involvieren.
Grund 3, warum Bewerber abspringen
Keine Wertschätzung für Bewerber XYZ
Am Empfang gab es nur ein knappes »Hallo«? Das Jobinterview bestand bloß daraus, noch einmal den Lebenslauf aufzusagen? Danach herrscht wochenlang Funkstille und als die Absage eintrudelt, sind es zwei vorgefertigte Standardsätze ohne namentliche Anrede?
Eine positive Candidate Experience zu bieten, heißt in erster Linie, alle Bewerber mit Wertschätzung zu behandeln. Das bedeutet, sich mit jedem einzelnen auseinanderzusetzen. Existiert bereits ein klarer Favoriten, sollte man sich dennoch bei allen bedanken, ihnen Feedback geben und regelmäßig Rücksprache halten. Besteht Interesse, muss das klar und zeitnah kommuniziert werden. Auch für den Fall, dass es nicht passt: Es lohnt sich, Kandidaten in seinem Bewerberpool zu wissen. Denn an anderer Stelle braucht man sie vielleicht bald. Das klappt aber nur, wenn man es schafft, als potenzieller Arbeitgeber einen bleibenden positiven Eindruck zu hinterlassen.
Trotzdem keine passenden Kandidaten gefunden? Wir helfen Euch!
Fazit
Die Frage, warum Bewerber abspringen, läßt sich leicht beanworten: Unternehmen sehen in ihnen immer noch Bittsteller, die für einen Job Schlange stehen. Aber die Zeiten sind längst vorbei. Nicht nur das Unternehmen trifft eine Entscheidung, Bewerber haben genauso die Qual der Wahl. Wer im War for Talents bestehen will, muss also als Arbeitgeber punkten und überzeugen. Stellt klare Regeln für Euren Recrutingprozess auf, nehmt Eure Kandidaten ernst und behandelt sie mit viel Wertschätzung. Mit diesen Grundsätzen habt Ihr schon viel gewonnen und vermeidet aktiv das Worst-Case Szenario vom Anfang.