Studie: Das bringen verdeckte Stellenanzeigen wirklich!
So reagieren Bewerber auf anonyme Stellenangebote
Stellenanzeigen sind für das Recruiting immer noch essentiell wichtig. Potenzielle Bewerber finden hier alle wichtigen Informationen über den Arbeitgeber und können sich ein genaueres Bild von dem Jobangebot machen. Was ist aber, wenn der Arbeitgeber verdeckte Stellenanzeigen nutzt, um anonym zu bleibt? Wie Bewerber auf anonyme Stellenangebote reagieren, zeigt ein neues Online-Experiment.
Stellenanzeigen sind der erste Kontaktpunkt zwischen Bewerber und Arbeitgeber. Meist führt eine Anzeige den Kandidaten danach direkt zur Webseite des Unternehmens, um dort weitere Informationen zu recherchieren und die Unternehmenskultur genauer kennen zu lernen. Manche Stellenanzeigen sind jedoch verdeckt und weisen lediglich das Stellenprofil auf. Erst bei einer Einladung zum Einstellungsgespräch, erfährt der Kandidat, um welches Unternehmen es sich hinter der Anzeige handelt.
Warum verdeckte Stellenanzeigen?
Arbeitgeber haben verschiedene Gründe, um verdeckte Stellenanzeigen zu schalten.
Ruf der Branche
Der Branche eilt ein schlechter Ruf voraus, die Stelle hingegen ist sehr attraktiv. Mit verdeckter Stellenanzeige hat das Image der Branche zunächst keinen Einfluss auf potenzielle Bewerber.
Imageschaden
Der Arbeitgeber erlitt erst kürzlich einen Imageschaden. Das Unternehmen befürchtet, dass sich Bewerber nicht auf ein offizielles Stellenangebot bewerben würden. Auch hier wird dann zu verdeckten Stellenanzeigen gegriffen.
Anonyme Neubesetzung
Der Arbeitgeber möchte eine Stelle ausschreiben, die aktuell noch von einem Mitarbeiter besetzt ist. Es wird daher anonym nach einer Neubesetzung gesucht.
Wie wirken verdeckte Stellenanzeigen auf Bewerber?
Um diese Frage zu beantworten, fand ein aufschlussreiches Online-Experiment statt. Bewerber bekamen per Zufall eine von zwei möglichen Stellenanzeigen vorgezeigt. Beide Angebote waren vom Inhalt fast identisch. Die Ausnahme hierbei – bei der einen Anzeige fehlte der Name des Unternehmens. Die 192 Teilnehmer führten nach Betrachtung der Stellenangebote eine Befragung durch. Inhalte waren hier – die Attraktivität der Stelle, Erfahrungen mit verdeckten Stellenanzeigen und Angaben zu demografischen Daten.
Das Ergebnis des Online-Experiments
Nach dem offenen Vergleich beider Anzeigen, konnte festgestellt werden, dass verdeckte Stellenanzeigen einen wesentlich geringeren Effekt haben. Die Bewerber interessierten sich weniger für die anonymen Angebote und gaben an, weniger gern dort arbeiten zu wollen. Besonders jüngere Kandidaten lehnen anonyme Angebote ab.
Erfahrungen und Meinungen über verdeckte Stellenanzeigen
Bewerben sich nicht auf verdeckte Stellenanzeigen – 55%
Haben bei der Jobsuche schon mal verdeckte Stellenanzeigen gefunden – 30%
Es kam über eine verdeckte Stellenanzeige zu einem Arbeitsverhältnis – 2%
Eine gesichtsloses Angebot ist keine gute Alternative
Verdeckte Stellenanzeigen werden mit großer Skepsis betrachtet. Sie würden auch zögern, wenn Ihnen eine unbekannte Person im Park ein verlockendes Angebot macht.
Besonders im digitalen und transparenten Zeitalter wünschen sich Bewerber direkte Einblicke und umfangreiche Informationen zum Unternehmen. Ohne diese Daten wirkt eine Stellenangebot schlichtweg unvollständig für den potenziellen Bewerber. Hinzu kommt, dass sich Unternehmen über verdeckte Stellenanzeigen nicht als Arbeitgebermarke präsentieren können und so kein Employer Branding erfolgen kann.
Noch weniger attraktiv ist eine verdeckte Stellenanzeige für qualifizierte Fachkräfte und die jüngeren Zielgruppen. Ihnen fehlt die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse mit dem Unternehmen abzugleichen und die Chance sich umfangreicher zu informieren. Tatsächlich bewerben sich auf anonyme Angebote häufiger geringer qualifizierte oder risikobereitere Personen. Wer verdeckte Stellenanzeigen nutzt, verliert auch an Qualität. Bleibt also offen und präsentiert Euer Unternehmen immer authentisch.
In diesem Sinne, wünschen wir auch weiterhin viel Erfolg beim Recruiting!