So funktioniert Employer Branding durch Belohnung

Stärkeres Employer Branding durch Belohnung der Mitarbeiter! In unserem Interview​ mit Dr. Detlev Fey von der Magmapool AG haben wir einiges über das Next Level der individuellen Wertschätzung erfahren.

So funktioniert Employer Branding durch Belohnung

Stärkeres Employer Branding durch Belohnung der Mitarbeiter! In unserem Interview​ mit Dr. Detlev Fey von der Magmapool AG haben wir einiges über das Next Level der individuellen Wertschätzung erfahren. Das Wissen über emotionale Belohnungs-Systeme und deren Nutzen möchten wir natürlich weiterleiten.

Searchtalent im Interview mit Dr. Detlev Fey​

Herr Dr. Fey, wie gehen Sie das Thema Employer Branding auf psychologischer Ebene an?

“Es gibt zwei Betrachtungsweisen: die nüchterne und die emotionale. Nüchtern betrachtet wollen Menschen durch Arbeit ihre Existenz sichern. Das heißt: Das Grundgehalt, das ein Arbeitsgeber bietet, sollte das existenzielle Bedürfnis eines Mitarbeiters befriedigen. Unternehmen mit einer überdurchschnittlichen Gehaltsstruktur werden immer ein hohes Interesse bei Bewerbern wecken. Aber natürlich ist Geld nicht alles.

Es gibt auch emotionale Gründe, sich für einen bestimmten Arbeitgeber zu entscheiden. Einer Generation Y-Studie des Frankfurter Zukunftsinstituts zufolge, sind eine gute Arbeitsatmosphäre und Zusammenarbeit im Team speziell bei jüngeren Arbeitskräften wirkungsvollere Argumente, als ein hohes Gehalt. Unternehmen sollten sich beim Employer Branding möglichst transparent und als sympathische Einheit nach außen präsentieren. Ein Lächeln im Gesicht überzeugt Bewerber nicht selten mehr als blanke Hard Facts.”

Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die individuelle Belohnung von MitarbeiterInnen?

“Ein harmonisches Teamgefüge, persönlicher Entfaltungsspielraum und die Berücksichtigung unterschiedlicher Lebenswelten sind eine unersetzbare Basis, die jedes zukunftsorientierte Unternehmen seinen Mitarbeitern heutzutage bieten muss. Die individuelle Belohnung kommt eine Ebene darüber ins Spiel. Unser Online-Belohnungssystem, auch Incentive-Portal genannt, befriedigt zum einen das existenzielle Bedürfnis des Mitarbeiters, da das Gehalt quasi „aufgebessert“ wird; zum anderen wirken leistungsgebundene Belohnungen auch auf emotionaler Ebene. Es ist eine Anerkennung für Geleistetes. Ein Incentive-Portal hilft, den für die Mitarbeiterzufriedenheit überaus wichtigen Prozess der Vermittlung von Wertschätzung und Anerkennung online zu zentralisieren. Natürlich ist der persönliche Kontakt unersetzbar, doch speziell Firmen mit Hunderten oder Tausenden Mitarbeitern können nicht jedem Einzelnen täglich persönlichen Zuspruch geben.”

Wie genau sehen die individuellen Belohnungen in Ihren Incentive-Portalen aus?

“Wir setzen auf Sach- und Erlebnisprämien als Anerkennung für erbrachte Leistungen. Man kann sich seine Prämie aus einem breiten Angebot selbst aussuchen, darin liegt ein großer Anreiz: Der Mitarbeiter erhält Prämienpunkte vom Arbeitgeber und kann diese im Incentive-Portal online gegen beliebte Markenartikel oder Individualreisen einlösen. Beispielsweise für neue Gartenmöbel, auf denen man sich nach der Arbeit entspannt, oder für eine langersehnte Traumreise mit der Familie. Mitarbeiter „erleben“ die Belohnung, sammeln dadurch positive, nachhaltige Erinnerungen. Diese werden unterschwellig auch auf den Arbeitgeber projiziert. In unseren Incentive-Portalen verzichten wir komplett auf klassische Geldprämien, wie man sie aus der Wirtschaft kennt. Folgt man der Motivationspsychologie, führt Geld bestenfalls zu einer kurzfristigen Steigerung der Motivation. Der Geldbetrag taucht auf dem Kontoauszug auf und verschwindet meist unbemerkt in der Haushaltskasse. Das heißt, die Geldprämie wird nicht direkt mit einer Leistung im Job in Verbindung gebracht.“

Ist Employer Branding durch Belohnung immer leistungsbezogen?

“Leistung ist definitiv ein wichtiges Kriterium. Am wichtigsten ist, dass wir Belohnungen – oder in unserem Fall Prämienpunkte – nicht willkürlich an die Mitarbeiter verteilen. Aus psychologischer Sicht ist es essenziell, dass sich die Belohnung auf eine erbrachte Leistung oder ein Ereignis bezieht, z.B. auf positive Geschäftsabschlüsse, verbesserte Prozesse oder gute Beiträge im Ideenmanagement. Auch für weitere Faktoren wie kooperierendes Verhalten im Team oder wirtschaftlicher Umgang mit Ressourcen ist eine Honorierung möglich. Zusätzlich gibt es noch anlassbezogene Belohnungen: zum Geburtstag, zur Hochzeit oder zur Feier der zehnjährigen Firmenzugehörigkeit. Sie gelten als wichtige persönliche Aufmerksamkeiten. Bei allen Belohnungen gilt: Unternehmen müssen genau artikulieren, warum ein Mitarbeiter eine Belohnung erhält, umso stärker wird sie als Anerkennung wahrgenommen.”

Warum ist Anerkennung aus psychologischer Sicht so wichtig?

“Wer das Gefühl der Anerkennung im Beruf spürt, nimmt auch Positives mit in seine Freizeit: Die gesamte Lebensqualität steigt. Man spürt: Meine Arbeit wird wertgeschätzt, ich werde wertgeschätzt. Unternehmen, die in dieser Art ein positives Gefühl erzeugen, erreichen eine höhere Zufriedenheit der Mitarbeiter. Und Mitarbeiter, die zufrieden mit ihrer Arbeit und ihrem Arbeitgeber sind, strahlen das auch nach außen aus. Dieser Faktor ist unersetzlich für ein erfolgreiches Employer Branding.”

Über unseren Gastautor

D. Detlev Fey| Diplom-Psychologe und Vorstand der Magmapool AG

Dr. Detlev Fey ist promovierter Diplom-Psychologe und seit 2003 Vorstand der Magmapool Sales & Marketing Services AG in Montabaur. Das Unternehmen entwickelt Incentive-Systeme zur Motivation von Mitarbeitern (www.magmapool.de).

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