Schlechte Personalentscheidungen vermeiden – 7 Tipps

Plötzlich war Mitarbeiter X da, leider!

Der neue Mitarbeiter X – beim Bewerbungsgespräch war der erste Eindruck äußerst positiv. Doch nur eine kleine Weile nach seiner Einstellung kommt die ungeahnte Wendung. Kollege X bringt den ganzen Arbeitsalltag durcheinander! Aber wie konnte das passieren? Um diese (nicht seltene) Problematik zu umgehen, verraten wir hier 7 Tipps für Bewerbungsgespräche , mit denen schlechte Personalentscheidungen hoffentlich der Vergangenheit angehören.

Wie sich schlechte Personalentscheidungen bemerkbar machen können

Ein paar Wochen später kennt das ganze Büro den neuen Mitarbeiter X. Allerdings glänzt der weniger durch seine herausragenden Leistungen oder seine kommunikative Art beim Umgang mit den Kolleg:innen.

Meistens bleibt bei Kollege X die eine oder andere Aufgabe liegen. Wenn sie schließlich doch bearbeitet wird, kann das Ergebnis nur wenig überzeugend sein. Bereits in der zweiten Woche kommt es zu einer schweren Montag-bis-Freitag-Krankheit. Nach der Spontanesung dann die Forderung an den Chef: »Ich will auch ein eigenes Firmen-Smartphone. Am besten das aktuellste Modell«. Während seiner Arbeitstage geht Mitarbeiter X für kurze Zwischenpausen gerne, häufig und ausgiebig zum Imbiss um die Ecke. Um das Ganze abzurunden, liegt mittlerweile die erste Kundenbeschwerde über Herrn X vor.

Vielleicht erscheint diese Darstellung etwas überspitzt . Trotzdem sind viele sicher schon mal einem Mitarbeiter X in ihrer Firma begegnet oder haben von ihm / ihr gehört. Personalabteilung bzw. Recruiter:innen, die für die Einstellung solcher Kandidat:innen verantwortlich zeichnen, fragen sich dann: Wie konnten wir uns dermaßen täuschen?

Die Situation im Vorstellungsgespräch kann die Wahrnehmung beeinflussen

Mit Checkliste, Anforderungsprofil und Bewerberunterlagen auf dem Tisch kann das Interview beginnen. Manche Bewerber:innen wissen hier geschickt, mit Worten umzugehen und die richtigen Geschichten aufzutischen. Ihre Anworten passen einfach perfekt zu den Anforderungen an den Job und den Erwartungen der Personaler:innen. So entsteht schnell ein positives Bild, das zu der Annahme führt, auf Anhieb ein ideales Match vor sich zu haben. Die Euphorie darüber emotionalisiert und mündet in einer leicht verzerrten Wahrnehmung , die voreilige bzw. Schlechte persönliche Entscheidungen wahrscheinlicher macht. Bloß was kann man dagegen tun? Wie lässt sich der Wahrnehmungsfalle »Erster Eindruck« umgehen?

7 Tipps: So vermeidet man schlechte Personalentscheidungen

Schlechte Personalentscheidungen sind nicht nur teuer und zeitraubend. Sie belasten das Team , wirken sich negativ auf Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit aus. Die schwache Performance so eines Mitarbeites X kann zudem das Verhältnis zu Kunden:innen und Stakeholdern schädigen. Um persönliche Fehlentscheidungen nach einem Bewerbungsgespräch zu vermeiden, sollte man ein paar Regeln beachten. Hier unsere 7 Tipps – kurz und prägnant:

Interviews nie alleine führen

Bewerbungsgespräche sollten immer mindestens zu zweit geführt werden. Verschiedene Personen haben eine unterschiedliche Wahrnehmung und können so aus verschiedenen Perspektiven auf Kandidat:innen blicken.

Erfahrene Personen beteiligen

Wer Personalentscheidungen trifft, sollte bereits Erfahrung im Führen von Bewerbungsgesprächen mitbringen. Neben Menschenkenntnis kommt es auf psychologisches Wissen an und darauf, wie man ein Interview richtig strukturiert, leitet und analysiert.

Mehrere Interviews führen

Um vor einer finalen Entscheidung sicher zu gehen, lohnt sich immer mindestens ein zweites Gespräch. Manchmal verrät der nochmalige Blick mehr über die Kandidat:innen. Außerdem können zusätzliche Fragen und Themen abgeklärt werden.

Verschiedene Fragetypen nutzen

In jedem Interview sollte man flexibel sein und eine Zusammenstellung aus standardisierten und individuellen Fragen parat haben. So kann man auf vorgegebene Fragen zurückgreifen, aber auch auf die momentane Situation und die Person reagieren.

Empathisch reflektieren

Man sollte versuchen, sich selbst in die Situation der Kandidat:innen hinein zu versetzen. So gelingt es besser, Antworten gekonnt zu analysieren und zu interpretieren. Denn mit etwas Einfühlungsvermögen versteht und durchschaut man Motive von Bewerber:innen einfacher.

Interviews immer dokumentieren

Gesprächsverläufe und deren Inhalte sollten immer festgehalten werden. Alle Fakten und Aussagen bleiben so auch nach dem Gespräch im Fokus und können leichter ausgewertet werden.

Zeit für die Entscheidung nehmen

Der wichtigste Tipp zum Schluss – niemals aus dem Moment heraus eine Jobzusage machen. Hier schlummert das größte Risiko für schlechte Personalentscheidungen. Selbst unter Druck sollte man sich die nötige Zeit nehmen, einfach in Ruhe über alles nachzudenken und dann zu entscheiden.

Übrigens stellt Peer Recruiting ebenfalls eine gute Möglichkeit dar, zukünftige Kolleg:innen genauer ins Visier zu nehmen. Natürlich sind unsere Tipps keine Garantie, dass schlechte Personalentscheidungen nie wieder vorkommen. Aber sie können helfen, persönliche Missgriffe weitestgehend zu reduzieren . In diesem Sinne wünschen wir uns viel Erfolg beim Recruiting!