Schon mal einen Xennial rekrutiert?

Die Xennials – Eine Zielgruppe von der wir nicht wussten, dass es sie gibt!​

Generation X, Millenials oder GenZ sind bereits vielen Personalern ein Begriff, aber hast Du schon mal von einem Xennial gehört? Wer sich zu den Xennials zählt und was Personaler von den Xennials erwarten können, erfährst Du in diesem Gastbeitrag von Diplom Soziologin und Personalfachkauffrau Sabrina Krause.

Wer gehört zu den Xennials?​

Jahrgänge zwischen 1977 und 1983 – also zur Zeit der ersten Star Wars Trilogie – werden neuerdings als Xennials definiert! Trotz ihrer direkten Nachbarschaft zu Gen X und Y heben sich die Xennials mit diversen Besonderheiten vom Rest der Generationen ab. Um diese Unterschiede näher zu betrachten – hier ein kurzer Generationen Exkurs:

Generation X | 1965 – 1977​

In Deutschland auch unter dem Namen Generation Golf bekannt. Die beginnende Wirtschaftskrise und erhöhte Scheidungsraten prägten diese Jahrgänge stark. Der Wunsch nach einem hohen Lebensstandard trifft hier auf die Suche nach dem Sinn des Lebens.

Generation Y oder Millenials | 1983 – 2000​

Die ersten Digital Natives machen heute etwa 20% der Erwerbsbevölkerung aus und sind ca. 18-35 Jahre alt. Sie sind gut ausgebildet, meist mit Hochschulabschluss und kennen die Sozialen Medien teils aus Kindertagen. Im Berufsleben steht Spaß und Selbstverwirklichung noch vor Gehalt und Status.

Xennials | 1977 – 1983​

Der australische Soziologe Dan Woodman wird oft als Namensgeber dieser Microgeneration gesehen. Wahrscheinlich kommt die Terminologie aber von Sarah Stankorb, die den Begriff um 2014 erstmals nutzte.

Xennials sind aktuell zwischen 35 und 41 Jahre alt. So wie ihre Nachfolger, die Millenials, gehören sie in den Bereich mit der höchsten Erwerbsquote. Ca. 80% der heute 25–45-Jährigen sind in Lohn und Brot. Die Microgeneration kennt noch die Prä-Facebook-Ära aus ihrer Jugend, in der man sich über Festnetztelefone verabredet hat, es nur öffentlich-rechtliche Fernsehsender gab und im Elternhaus regelmäßig in die Tageszeitung geschaut wurde.

Xennials waren also nicht dem Einfluss der Sozialen Medien unterworfen, wie es ihre Nachfolger heute sind. Sie konnten sich so mit einem erwachseneren Blick den Anfängen der Digitalisierung widmen. Je nach Geburtsjahr schwanken die digitalen Erfahrungen in dieser Zeit des technischen Umbruchs stark.

Was macht Xennials auf dem Arbeitsmarkt so besonders?

Xennials kennen beide Welten und das ist ihre Stärke! Sie sind weder analog-konservativ, noch suchen sie ausschließlich nach der perfekten Work-Life-Balance. Doch was bedeutet das für Personaler? Möchte ein Xennial lieber ein „Sie“ oder „Du“ in Stellenanzeigen lesen? Was sollte man dem Xennial bieten – Gehalt oder flexiblere Arbeitszeiten?

Letztendlich ist der Begriff Xennial nichts anderes als ein Versuch, eine weitere Kategorisierung vorzunehmen, die uns dabei assistieren soll, Menschen zu erreichen und sie für Unternehmen zu gewinnen. Im Grunde ist es ein erster Schritt zu wissen, dass es eine Zwischenwelt gibt, in der die uns bekannten Schubladen verschwimmen. Ein offener Blick, weg von den Millenials und GenZ, bringt uns eine Zielgruppe näher, von der wir nicht wussten, dass es sie gibt.

Ob sich der Begriff in der Arbeitsmarktforschung festigt, wird sich zunächst noch zeigen.

Über unsere Gastautorin​

Sabrina Krause | Diplom Soziologin und Personalkauffrau

Sabrina Krause ist diplomierte Soziologin und Personalfachkauffrau. Im klassischen Direct Search groß geworden, ist sie nun Generalist für Personalangelegenheiten und fühlt sich in der digitalen Welt am wohlsten. Neben Branchenerfahrung bei Unterhaltungssoftware und Fintech hat sie nun ihren Platz in der Welt der digitalen Medien gefunden. Sie interessiert sich dabei besonders für New Work und den aufkommenden Wandel der Arbeitswelt.