New Work und Next Work

Die Thematik New Work – Next Work ist nicht gerade neu, dennoch gibt es sehr viele Unternehmen die sich mit einfachen Benefits, wie dem provisorischen Obstkorb, bereits New Work auf die Flagge schreiben. Wir zeigen, wo die Ursprünge von New Work liegen und wie man die moderne Arbeitsweise tatsächlich umsetzt.

Inhaltsverzeichnis

agile Unternehmen

Von New Work zu Next Work​

Der Begriff New Work wurde vom austro-amerikanischen Sozialphilosophen Frithjof Bergmann geprägt und geht auf das alternative Modell zur Lohnarbeit zurück, welches schon vor über 20 Jahren von ihm entwickelt wurde.

Bergmann beschrieb, dass die klassische Erwerbsarbeit durch ein Beschäftigungsmodell ersetzt werden soll, bei dem der Mitarbeiter zu einem Drittel den klassischen Erwerbstätigkeiten nachgeht, zu einem Drittel seiner intrinsischen Motivation folgt und die beruflichen Projekte verfolgt, die ihm Spaß machen und zu einem Drittel “High-Tech-Eigen-Produktion” betreibt

New Work Definition:

New Work bezeichnet die neue Arbeitsweise der heutigen Gesellschaft – ausgelöst durch Digitalisierung, Globalisierung, den demografischen Wandel, Künstlicher Intelligenz und die damit einhergehende Automatisierung.

Damit einher gehen die drei zentralen Werte die Bergmann definiert hat:

Selbstbestimmung, Freiheit, Teilhabe an Gemeinschaft

Freiräume zur persönlichen Entfaltung

Bergmann geht es dabei nicht darum, einfach ein neues Organisationskonzept zu implementieren. Es geht vielmehr um eine Lebensphilosophie, in der die Arbeit dem Menschen dient. Genau das sollte sich in den Köpfen der Menschen und vor allem der Manager verankern. Wir arbeiten nicht mehr, um zu leben und wir leben nicht mehr, um zu arbeiten.

New Work geht nicht ohne Next Work​

Je mehr New Work in den Unternehmen ankommt, desto mehr stellen wir uns auch die Frage nach Next Work. Next Work befasst sich dabei mit der Frage, WAS die Jobs der Zukunft sein werden.

Der Unterschied – New Work und Next Work

New Work befasst sich mit der Fragestellung WIE wir künftig arbeiten werden. Next Work befasst sich dagegen mit der Fragestellung, in welchen Jobs wir in Zukunft arbeiten werden!

Werde ich in Zukunft immer noch als Recruiter arbeiten – in drei, fünf oder sieben Jahren? Wie wird meine Arbeit dann aussehen? Mit was für Technologien werde ich arbeiten und was brauche ich dafür, um diesen Job ausfüllen zu können? Und vor allem – was tun Unternehmen dafür, neue Tätigkeiten und Jobs zu schaffen?

All diese Fragen müssen wir uns stellen, damit Next Work greifbar wird – dabei sollten wir nicht um unsere Jobs bangen, sondern die Chance, neue Kompetenzen zu erlernen, ergreifen!

Veränderung von Unternehmensstrukturen

New Work heißt lebenslanges Lernen und die Bereitschaft, sich neu zu erfinden, dass gilt auch für Unternehmen. Wie oben schon angedeutet heißt das nicht, einfach nur mehr Budget für Benefits auszugeben. Es bedeutet, dass sich Unternehmen und deren Mitarbeiter auf zukünftige Veränderungen vorbereiten, starre Strukturen aufbrechen und Flexibilität generieren.

Den Wandlungsprozess kann man vor allem dadurch unterstützen, indem man den Hierarchiestrukturen weniger Wertigkeit zugesteht – über Holacracy bis hin zu Laissez-fairen Ansätzen. Man schafft Raum für Experimente, Design Thinking und Weiterbildung, denn wenn die Mitarbeiter die Möglichkeit zur Anpassung haben, werden sie selber sehen, welche Kompetenzen sie für Next Work brauchen und wo sie zukünftig mit anpacken werden.

Es wird spannend! Durch neue Arbeitsphilosophien, die Steigerung der intrinsischen Motivation und digitale Weiterentwicklungen werden sich unsere Jobs – die wir wahrscheinlich in einigen Jahren noch nicht mal mehr als Jobs bezeichnen – wandeln und so führt New Work zu Next Work.

Quelle: Haufe Akademie, in Zusammenarbeit mit Lisa Engels