Die Stellenprofile der Zukunft gestalten

Stellenprofile vorausschauend und zukunftsorientiert umsetzen​

Eine der größten Herausforderungen für Unternehmen ist unbestritten der Kampf um die besten Talente. Dazu wird viel Geld z.B. in Employer Branding oder Headhunter investiert. Nicht selten wird in diesem Wettkampf ein entscheidendes Mittel nicht zielführend eingesetzt: Das aussagekräftige und vor allem zukunftsfähige Stellenprofil. HR Strategin und Beraterin Martina Reiß erklärt, wie man Stellenprofile vorausschauend und zukunftsorientiert umsetzen kann.

Egal woher der Lead kommt – vor der tatsächlichen Bewerbung führt der Blick auf die Stellenausschreibung. In Anbetracht einer Arbeitswelt, die schnelle und häufige Veränderungen von Anforderungen mit sich bringt, erscheint diese zunächst einmal sehr traditionell und auch etwas altbacken. Aber die Fähigkeit, aus der Zukunft heraus neue Lösungen, in diesem Fall Stellenprofile zu entwickeln, ist und bleibt eine entscheidende Kompetenz für Erfolg.

Die RICHTIGEN Kandidaten aufmerksam machen​

Viele Recruiter kennen die Situation: Eine wichtige Mitarbeiterin verlässt das Unternehmen. Unruhe bricht aus. Sofort soll eine Stellenanzeige raus, um sie möglichst schnell nachzubesetzen. Am besten einfach die alte Anzeige hervorzaubern, noch einmal schnell bei den gängigen Jobportalen schauen, was andere Firmen gerade so in dem Bereich ausgeschrieben haben und schon ist die neue Stellenbeschreibung fertig.

Das führt zu dem Bild, dass uns auf vielen Jobportalen entgegenschlägt. Die meisten Firmen suchen Teamplayer mit Hands-on-Mentalität für Positionen, in denen man “Projekte umsetzt”, “mit anderen Abteilungen zusammenarbeitet” und “neue Kanäle erschließt”. Stellenprofile, die klar widerspiegeln, welchen Impact die Positionen auch zukünftig im Unternehmen haben, sind dabei noch um Längen attraktiver!

ECHTE Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen

Die Devise “hire for potential not experience” ergibt vor allem in Anbetracht der für Arbeitgeber angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt Sinn. Aber eben nur dann, wenn es zumindest eine Idee darüber gibt, worin 1. Potenzial bestehen soll und wie es 2. entwickelt wird.

Da ist z.B. der HR Manager, der zu Beginn sehr stark mit operativen Themen in Recruiting und Administration gefordert ist. Sind aber erst einmal effiziente Strukturen und Prozesse implementiert und die Möglichkeiten von Digitalisierung und Automatisierung sinnvoll genutzt, so wird sich sein/ihr Aufgabenbereich vermutlich auf Themen wie Retention und Entwicklung verschieben.

Mit einer klaren Vision für zukünftige Anforderungen an eine Stelle, den notwendigen Rahmenbedingungen und Fortbildungen, gestaltet sich die Entwicklung eines Mitarbeiters vom Onboarding an transparent und reibungslos. Die Frage, ob, in welcher Höhe und in welchem Bereich in die Entwicklung investiert werden soll, beantwortet sich dann quasi von selbst. Letztendlich zahlt genau dieses Vorausdenken von Tag 1 in den zukünftigen Unternehmenserfolg ein und verringert zudem die Gefahr einer Fehlbesetzung mit all den verbunden Kosten.

Fazit

Aus der Zukunftsperspektive gestaltete Stellenprofile allein lösen natürlich keine Recruitingherausforderungen. Aber sie sind die Grundlage und damit eben auch Voraussetzung für den Erfolg aller weiteren Bemühungen, die passenden MitarbeiterInnen zu finden. Denn auch wenn die oben genannte Kollegin ihren Job vermutlich hervorragend gemacht hat, ist ihr Profil unter Umständen nicht das Richtige um den zukünftigen Anforderungen der Stelle gerecht zu werden. Aus der Zukunft gedachte Jobprofile werden Euch dabei helfen, die richtigen MitarbeiterInnen für Euren weiteren Unternehmenserfolg zu finden und zu entwickeln.

Über unsere Gastautorin​

Martina Reiß | Beraterin für HR Strategie und Organisationsentwicklung

Martina Reiß ist freiberufliche Beraterin für HR Strategie und Organisationsentwicklung. Martinas Fokus liegt auf der Entwicklung von wertebasierten Organisationen, die Unternehmenserfolg aktiv voranbringen. Dazu entwickelt sie Strategien unter anderem zu den Themen Recruiting, Unternehmenskultur und Mitarbeiterbindung. In Workshops und Projekten profitieren ihre KundInnen von 10 Jahren HR Erfahrung aus Unternehmen wie Rocket Internet, Project A und nu3.